So baust du dein geschwächtes Immunsystem wieder auf
Während manch einer so gut wie nie krank werden, trifft es manch anderen umso häufiger. Schuld daran sind Keime und andere Infektionserreger, die nahezu rund um die Uhr versuchen, in unseren Körper einzudringen. Mit Hilfe der körpereigenen Abwehr – dem Immunsystem – sind die meisten jedoch weitgehend geschützt, so dass mögliche Infektionen unbemerkt abgewehrt werden. Doch das ist leider nicht immer so. Nachfolgend liest du deshalb, was das Immunsystem überhaupt ist, woran du erkennst, dass es geschwächt ist sowie was du tun kannst, um es zu stärken.
Definition, Aufbau und Funktion des Immunsystems
Das Immunsystem dient als körpereigene Abwehr und schützt so den menschlichen Organismus vor Keimen und anderen Krankheitserregern. Dabei spielen ganze Organe sowie Organteile, aber auch Botenstoffe und einzelne Zellen eine wichtige Rolle, indem diese dafür sorgen, Eindringlinge auszuschalten.
Je nach Erreger kann dieser Prozess jedoch etwas länger dauern, so dass es zu den allseits bekannten, lästigen Symptomen wie beispielsweise Husten, Schnupfen und Fieber kommen kann. Als Teil des Abwehrmechanismus unterstützen diese jedoch dabei, den Körper wieder von den Keimen zu befreien.
Wie ist das Immunsystem aufgebaut und wie funktioniert es?
Ganz gleich, ob Viren, Keime oder Parasiten: Alle potenziellen Krankheitserreger werden automatisch vom Immunsystem bekämpft. Dabei gliedern sich die verschiedenen Abwehrmechanismen einfach gesagt in drei Instanzen:
Erste Instanz: Die anatomische Barriere
Hierzu zählen unter anderem Bestandteile wie
- die Haut,
- Magensäure und
- Schleimhäute (in der Nase, im Rachen sowie im Magen).
Aber auch Nasenhaare und Flimmerhärchen auf der Bronchialschleimhaut dienen dazu, erste Erreger abzuwehren und so vor einer möglichen Infektion zu schützen.
Zweite Instanz: Die natürliche Abwehr
Sollten Keime beispielsweise durch verletzte oder gereizte Schleimhäute die erste Instanz überwunden haben, greift die sogenannte natürliche, angeborene Abwehr. Hierzu zählen Bestandteile wie
- Fresszellen (Makrophagen, Monozyten sowie neutrophile Granulozyten) und
- im Blut gelöste Eiweiße.
Um Krankheitserreger abzuwehren, werden in der zweiten Instanz die Erreger von den Zellen umschlossen, um sie wieder abzubauen. Durch chemische Botenstoffe werden diese dabei zur richtigen Stelle navigiert und kommen nicht nur bei Infektionen, sondern auch bei Wunden zum Einsatz.
Dabei findet jedoch keine Unterscheidung zwischen verschiedenen Erregern statt, weshalb die angeborene Abwehr auch “unspezifische Abwehr” genannt wird.
Dritte Instanz: Die spezifische Abwehr
Auch bekannt als erworbene Abwehr, handelt es sich bei der dritten Instanz um einen Abwehrmechanismus, um auf wiederkehrende Erreger schneller reagieren zu können.
Hierbei unterstützen vor allem B-Lymphozyten (bestimmte weiße Blutkörperchen), denn sie bilden genau die passenden Antikörper und Abwehrzellen gegen bestimmte Arten von Krankheitserregern. Diese gelangen daraufhin über die Lymphbahnen zu den jeweiligen Erregern und binden sie, wodurch sie für die Fresszellen markiert sind, so dass diese sie schneller unschädlich machen können.
Interessant dabei ist, dass die B-Lymphozyten sich jeweiligen den Erreger merken und so künftig schneller reagieren können, indem sie frühzeitig die richtigen Antikörper bilden. Dieser Vorgang wird auch als “immunologisches Gedächtnis” bezeichnet, da sich das die B-Zellen über Jahre hinweg weiterhin erinnern und so das Immunsystem stärken.
Doch nicht immer funktioniert das Immunsystem einwandfrei…
Geschwächtes Immunsystem: Das kannst du tun
Ohne die Abwehrmechanismen des Immunsystems würden wir alle nahezu rund um die Uhr krank sein. Denn egal, ob in der Luft, auf Gegenständen oder gar auf Lebensmittel: Keime und Erregern sind überall. Gerade Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind deshalb ständig der Gefahr ausgesetzt, selbst an harmloseren Infektionserregern zu erkranken.
Ursachen: Wodurch wird das Immunsystem geschwächt?
Ein schwaches Immunsystem kann verschiedene Ursachen haben, wie etwa
- einzunehmende Medikamente (z. B. bei einer immunsuppressiven Therapie),
- eine ungesunde Lebensweise (z. B. Schlaf- und Bewegungsmangel sowie (dauerhafter) Stress),
- Schwangerschaft,
- das Alter (Kinder und ältere Menschen sind häufiger betroffen),
- eine ungesunde Ernährung (z. B. regelmäßiger Konsum von Nikotin, Alkohol, nährstoffarme Speisen),
- Krankheiten (z. B. HIV und Diabetes) oder
- angeborene Immundefekte und Grunderkrankungen (z. B. chronische Atemwegserkrankungen sowie Stoffwechselstörungen).
Anzeichen: So erkennst du, ob dein Immunsystem geschwächt ist
Nur wer ständig krank ist, hat ein schwaches Immunsystem? Nicht unbedingt. Zwar sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem anfälliger für Infektionen, jedoch können auch Symptome wie
- Abgeschlagenheit,
- Müdigkeit,
- Energielosigkeit und
- Konzentrationsschwäche
auf ein schwaches Immunsystem hindeuten.
So baust du dein geschwächtes Immunsystem wieder auf
Einfach gesagt, basiert eine gesunde und starke körpereigene Abwehr auf zwei Bereichen: einer ausgewogenen Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Du hast also selbst in der Hand, dein Immunsystem langfristig zu stärken und zukünftigen Infektionen vorbeugen.
Was du tun kannst, um dein schwaches Immunsystem zu stärken
- Trinke ausreichend Wasser.
Genügend Wasser hilft deinem Körper dabei, Schadstoffe schneller wieder aus deinem Körper abzutransportieren und hält dabei zugleich deine Schleimhäute feucht, was sie dabei unterstützt, Krankheitserreger bereits in der ersten Instanz besser abwehren zu können. - Gönne dir und deinem Körper genug Ruhe und Schlaf.
Empfohlen werden im Schnitt 6-8 Stunden Schlaf am Tag, so dass dein Körper genügend Zeit hat, sich zu erholen. Aber auch kleine Pausen oder Powernaps im Alltag können dabei helfen, dass dein Immunsystem einwandfrei weiterarbeiten kann. - Decke deinen täglichen Mineralstoffbedarf.
Um dein Immunsystem zu unterstützen, braucht dein Körper ebenso wichtige Mineralstoffe. Vor allem
- Eisen (z. B. aus Leber, Sesam oder Gojibeeren) und
- Zink (z. B. aus Austern, Mohnsamen, Haferflocken oder hochwertigen Zink-Präparaten)
spielen hier eine tragende Rolle.
- Reduziere den Stress in deinem Leben – physisch und psyschich.
Viel und vor allem dauerhafter Stress führt nicht nur zu Kopfschmerzen, sondern kann sich auch negativ auf dein Immunsystem auswirken. Versuche daher den Stress rund um dich herum zu reduzieren und sorge am besten bereits vorsorgend für einen entspannenden Ausgleich wie etwa autogenes Training oder Yoga. - Streiche Schadstoffe wie Nikotin, Koffein und Alkohol aus deinem Alltag.
Während Alkohol sowie Koffein in Maßen noch verhältnismäßig wenig Spuren hinterlassen, kann ein regelmäßiger Nikotinkonsum dein Immunsystem schon härter treffen. Oft hängt dies mit gereizten oder beschädigten Schleimhäuten zusammen sowie an dem erhöhten Vitamin-C-Bedarf von Rauchern, der oft nur unregelmäßig gedeckt wird. - Erhöhe den Vitaminanteil in deiner Ernährung.
Besonders wichtig sind vor allem essenzielle Vitamine wie
- Vitamin A (z. B. aus Leber, Eiern oder Milchprodukten)
- Vitamin E (z. B. aus Pflanzenölen, Fisch oder Süßkartoffeln) und
- Vitamin C (z. B. aus Zitrusfrüchten, Grünkohl oder Kiwis).
- Bewege dich regelmäßig – am besten an der frischen Luft.
Um dein Immunsystem zu stärken, empfehlen sich vor allem Ausdauersportarten, die mehrmals die Woche an der frischen Luft praktiziert werden. So sorgst du für genügend frischen Sauerstoff in deinem Körper und stärkst zugleich deine Muskeln und Lungen, was ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheitserregern erhöht. - Unterstütze dein Immunsystem durch Wechselduschen und Saunagänge.
Gerade im Winter eignen sich Saunagänge ideal, um die körpereigene Abwehr zu stärken. Aber auch Wechselduschen, die auch noch viele weitere Vorteile haben, wirken sich positiv auf dein Immunsystem aus.