Immunsystem aufrüsten Teil 1
Das Immunsystem lässt sich durch gezielte Ernährung stärken. Unsere körpereigene Abwehr profitiert besonders von Vitaminen, Spurenelementen und Aminosäuren. Denn sowohl häufige Infekte als auch Allergien beanspruchen das Immunsystem und führen zu einem erhöhten Bedarf an fast allen Mikronährstoffen.
Der heutige enorme Stress und das steigende Alter lässt uns anfälliger für Immunausfälle werden. Gerade ein Mangel von schon nur einem wichtigen Vitamin macht sich deutlich bemerkbar und der Körper muss kräftig kompensieren. Solange alles im Gleichgewicht ist, macht der Körper vieles von ganz allein:
- Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten abwehren,
- Wundheilung und Reparatur geschädigter Zellen,
- körperfremde Stoffe abwehren,
- Akzeptanz von Nahrungsmitteln für die körpereigene Verwertung,
- zerstörtes Zellmaterial entsorgen.Ist eine dieser Funktionen verschlechtert sprechen wir von einer Immunschwäche. Eine Überreaktion dagegen ist bei Autoimmunerkrankungen und Allergien deutlich zu beobachten. Sogar Entzündungen können Folge einer zu starken Immunabwehr sein!
Zucker und Weißmehl sind der absolute Immunsystem-Feind. Wir sprechen von den „leeren“ Kalorien, welche immer mehr vitaminreiche Nahrungsmittel ersetzen. Mit einer Ernährung von sogenannten FastFood bekommt unserer Körper kaum noch die Möglichkeit ausreichend Vitamine aufzunehmen.
Bereits 100 Gramm Zucker (der Gehalt an Zucker in einem Liter Limonade) kann die Funktionsfähigkeit der weißen Blutkörperchen über fünf Stunden stark beeinträchtigen. Der Schutz vor Viren und Bakterien ist damit eingeschränkt.
Aminosäuren für die Immunabwehr
Vitamine und Spurenelemente sind schon lange äußerst wichtig, aber die Funktion der Aminosäuren wurde erst vor rund 20 Jahren entdeckt!
L-Glutamin
L-Glutamin ist Baustein für Glutathion. Dies wirkt immunregulierend und auf der anderen Seite auch antioxidativ. Glutamin funktioniert dabei als Energielieferant für die sich schnell teilenden Zellen des Immunsystems.
Der Mensch kann Glutamin in hohen Mengen zu sich nehmen und das Produkt ist es äußerst preiswert. Lediglich Menschen mit Epilepsie sollten hohe Dosierungen nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen.
L-Arginin
L-Arginin ist ein Aufbaubestandteil weißer Blutkörperchen und kann die Effektivität der körpereigenen Virenabwehr deutlich zeigen. Das hat eine Studie erstmals bereits 1991 nachgewiesen. Durch die Verbesserung der Kollagensynthese ist Arginin auch ein Helfer der Wundheilung.
L-Cystein
L-Cystein kann dazu beitragen Schwermetalle auszuleiten. Es wirkt immunregulierend und bildet mit Glutathion eines der stärksten Antioxidantien. Viele Immungeschwächte Menschen weisen einen verringerten L-Cystein Wert auf.
Nehmen wir ca. 500 mg täglich in der Form von N-Acetyl-Cystein ein, dann können wir die Verbesserung des Transportes der Schleimhäute bezwecken. Schon 100 mg Cystein zusammen mit Vitamin C reichen zur Verbesserung der Glutathion Synthese.
Lysin
Mit der antiviralen Eigenschaft von Lysin ist die Aminosäure vorteilhaft zur Hemmung der Herpes Viren und auch bei der Hemmung der Gürtelrose. Eine Dosierung von bis zu 3 Gramm täglich werden empfohlen und die Einnahme sollte bestenfalls zusammen mit L-Arginin erfolgen.
L-Carnitin
Neben dem großen Hype der Fettverbrennung durch L-Carnitin können wir auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem feststellen. (Die genaue Funktion der Aminosäure ist übrigens der Fettsäurentransport.)
Eine amerikanische Studie hat sich mit dem L-Carnitinspiegel bei immungeschwächten Menschen beschäftigt. Man kam zum Ergebnis, dass der L-Carnitinspiegel deutlich erniedrigt war und durch die Gabe von selbst einer niedrigen Dosis L-Carnitin konnte die Immunabwehr wieder gestärkt werden.
L-Carnitin kann außerdem unsere Körperzellen vor oxidativem Stress schützen und dadurch dem Schutz von Nervenzellen positiv stärken.
Das war der Part der Aminosäuren und unserer Immunabwehr. Spätestens jetzt sollten wir nie wieder vergessen, dass Aminosäuren mit der Hauptversorger eines starken Immunsystems sind. Wer also krank im Bett liegt, sollte dort bleiben und auf seine Proteinzufuhr achten 😉
Im zweiten Teil kommen wir näher auf die Funktion der Vitamine und Spurenelemente zu sprechen-seid gespannt!