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Lebensstil

Rhabdomyolyse: Symptome, Ursachen & Therapie

Der Begriff Rhabdomyolyse bezeichnet einen Zerfall der Muskelfasern, genauer gesagt betrifft das die quer gestreiften Fasern. Der Verlauf kann unterschiedlich stark sein, in extremen Fällen ist sogar eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich. Wir möchten dir verraten, welche Ursachen die Krankheit für gewöhnlich hat und wie du ihr am besten vorbeugen kannst. Zusätzlich möchten wir darüber aufklären, wie der Rhabdomyolyse-Test abläuft und auf welche Symptome du achten solltest. 

Was ist Rhabdomyolyse? 

Bei einer Rhabdomyolyse lösen sich die Muskelfasern im Körper auf und die darin enthaltenen Substanzen gelangen in die Blutbahn. Ursachen dieser Krankheit sind zum Beispiel schwere Muskelquetschungen, genetische Störungen oder Infektionen. Ein solcher Muskelzerfall kann ebenfalls durch die Einnahme giftiger Substanzen oder starker Medikamente hervorgerufen werden. Bei milden Verläufen bleibt es bei leichten Muskelschmerzen, in schweren Fällen kann es zu einem akuten Nierenversagen kommen. Da sich eine Behandlung bei extremen Fällen als äußerst schwierig gestaltet, ist eine rechtzeitige Diagnose und Unterbindung der auslösenden Faktoren nötig. Bei milden Fällen kann sich die Rhabdomyolyse wieder zurückbilden und hinterlässt keine bleibenden Schäden. 

Symptome und Ursachen von Rhabdomyolyse 

In den Muskelzellen werden ständig Elektrolyte, sprich in Wasser gelöste Mineralsalze wie Natrium und Kalium, ausgetauscht. Bei einem korrekten Austausch entsteht Adenosintriphosphat (ATP), das in erster Linie für die Energieversorgung des Körpers zuständig ist. Bei einer Rhabdomyolyse wird dieser Vorgang gestört und die zu hohe Kaliumkonzentration löst eine Zerstörung der Muskelzellen aus. Aus den Muskelfasern gelangen Kreatinkinase, Myoglobin und Elektrolyte in das Blut, wo sie schwere Krankheiten verursachen können. Bei den Ursachen unterscheidet man zwischen traumatischen und atraumatischen Auslösern. Traumatische Ursachen sind unter anderem Quetschungen, extreme Muskelbelastungen oder Stromunfälle. Atraumatische Ursachen sind etwa die Einnahme giftiger Stoffe, Medikamente oder Drogen sowie Stoffwechselstörungen oder immunologische Erkrankungen. 

Zu den häufigen Symptomen zählen Muskelschmerzen und braun gefärbter Urin. Die Verfärbung tritt durch die hohe Konzentration an Myoglobin im Urin ein. Muskelschmerzen äußern sich oft in den Muskelpartien nahe dem Rumpf, also Schultern, Kreuz und Oberschenkel. Bei schweren Fällen können zudem Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und ein schneller Pulsschlag auftreten. Verringert sich die Urinproduktion oder bleibt sogar komplett aus, kann dies ein Anzeichen für ein akutes Nierenversagen sein. 

Alle Symptome im Überblick: 

  • Muskelschmerzen 
  • Muskelschwäche
  • Brauner Urin
  • Übelkeit 
  • Erbrechen
  • Schneller Puls 
  • Bauchschmerzen 

Diagnose und Therapie bei diesem Zerfall der Muskelfasern 

Da die Krankheit bei leichten Verläufen meist keine Symptome hat, ist eine Diagnose besonders schwierig. Bei einer Rhabdomyolyse wird der Arzt eine Reihe von Tests machen, wie den Urintest. Befindet sich im Urin zu viel Myoglobin, kann dies ein Anzeichen für die Krankheit sein. Ein weiterer Rhabdomyolyse Test ist die Messung des Kreatinkinasegehalts im Blut. Wie bereits beschrieben, wird bei dem Muskelzerfall zu viel Kreatinkinase ausgeschüttet, das sich dann im Blut ansammelt. Auch ein EKG kann Rückschlüsse auf einen etwaigen Muskelzerfall liefern, da er oft mit Herzrhythmusstörungen einhergeht. 

Sobald die Ursache der Krankheit ermittelt wurde, folgt die Therapie. Wurde die Rhabdomyolyse durch Medikamente ausgelöst, sollten diese abgesetzt werden. Im Falle von zu starker sportlicher Betätigung wird dem Patienten geraten, dem Körper Ruhe zu gönnen. Bei schweren Verläufen ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig. Hier wird den Venen eine Flüssigkeit zugeführt, um die schädlichen Substanzen aus dem Blut zu spülen. Bei einem akuten Nierenversagen ist eine Dialyse notwendig. 

Unsere Geheimtipps: So kannst du Rhabdomyolyse vorbeugen

Da sich die Rhabdomyolyse nur schwer behandeln lässt, ist es wichtig, der Krankheit mit den richtigen Maßnahmen vorzubeugen. Wir geben dir ein paar Tipps, wie du deine Muskelfasern am besten schützen kannst. 

  1. Genügend Flüssigkeit beim Training 

Beim Training solltest du auf jeden Fall genug Wasser trinken, denn nur mit der angemessenen Wasserzufuhr können Stoffwechselvorgänge ordentlich ablaufen. Hierbei spielt vor allem der Transport von Elektrolyten eine wichtige Rolle, die zum Aufbau von Muskelmasse notwendig sind. Da deine Muskelmasse bis zu 70% aus Wasser besteht, und eine Elektrolytenmangel sich anhand von unschönen Muskelschmerzen bemerkbar machen kann, solltest du beim Training immer eine Sportflasche dabei haben. 

  1. Kenne deine Grenzen

Rhabdomyolyse beim Training entsteht primär durch eine Überbelastung der Muskeln. Steigere die Zugebe der Gewichte daher lieber allmählich und versuche nicht zu sehr über deine Grenzen hinauszugehen. Dies gilt hauptsächlich für das Hypertrophietraining, bei dem sich viele Sportbegeisterte schnell überschätzen. 

  1. Vermeide Sport in extremen Temperaturen 

Zu heißes Wetter sorgt dafür, dass der Körper noch schneller an Wasser verliert. Sehr kaltes Wetter kann ebenfalls gefährlich sein, wegen eines möglichen Muskelzerfalls, und der Gefahr von Entzündungen der Atemwege. Vermeide intensives Training bei diesen Temperaturen oder gehe in ein gut klimatisiertes Fitnessstudio. 

  1. Trainiere nicht unter Alkohol- oder Drogeneinfluss 

Sport und Alkohol vertragen sich nicht gut miteinander, da Alkohol dem Körper wichtige Mineralien entzieht. Des Weiteren begünstigt Alkohol die Entstehung von Herzrhythmusstörungen, die auch bei einer Rhabdomyolyse auftreten. Trainiere also nie unter starkem Alkohol- oder Drogeneinfluss.

  1. Vermeide Steroide 

Die Einnahme von Steroiden über einen längeren Zeitraum kann zu einer Reihe von Schäden im Körper führen, unter anderem wird dadurch das Herz-Kreislauf-System beeinträchtigt. Für ein schnelles Muskelwachstum empfehlen wir dir anstatt illegaler Steroide, die Zufuhr von hochwertigen Proteinquellen, wie unser Hyper Mass Protein Pulver mit unterschiedlichen Kohlenhydraten.  

FAQ 

Wie häufig wird Rhabdomyolyse durch Training ausgelöst? 

Die Krankheit ist glücklicherweise sehr selten und wird nur in etwa bei 1 % der Fälle durch übermäßiges Training ausgelöst. 

Kann langes Liegen eine Rhabdomyolyse auslösen? 

Bei zu langem Liegen tritt ein Sauerstoffmangel in den Muskeln auf, der eine Rhabdomyolyse hervorrufen kann. Dies geschieht allerdings nur in extremen Fällen, wie zum Beispiel bei Komapatienten. 

Wie kann man den Kreatinkinase-Wert verringern? 

Durch zu starkes Muskel- oder Ausdauertraining kann sich der Kreatinkinase-Wert erhöhen. In diesem Fall solltest du die Trainingsintensität verringern. Sportler haben allgemein einen höheren Kreatinkinase-Wert.

Fazit 

Rhabdomyolyse bezeichnet den Zerfall der Muskelfasern und wird unter anderem durch Quetschungen, toxische Inhaltsstoffe oder eine extreme Belastung der Muskeln ausgelöst. Der Zerfall setzt eine Reihe von Substanzen frei, die im Blut verschiedene Krankheiten auslösen können, im schlimmsten Fall sogar akutes Nierenversagen. Die Krankheit hat im leichten Stadium nur wenige Symptome wie Muskelschmerzen und wird dadurch meist nicht wahrgenommen. Um eine Rhabdomyolyse zu vermeiden, solltest du vernünftig trainieren und deine persönlichen Grenzen einhalten. Steigere deine Trainingsintensität Schritt für Schritt und trainiere nie unter Einfluss von starken Medikamenten oder Alkohol. Vermeide ebenso die Einnahme von Steroiden und setze beim Muskelaufbau lieber auf hochwertige Proteine und Kohlenhydrate. 


Quellen: 

https://deximed.de/home/klinische-themen/orthopaedie/patienteninformationen/verschiedene-krankheiten/rhabdomyolyse

https://www.crossfit40477.de/index.php/de/coach/484-rhabdomyolyse

https://gesund.bund.de/rhabdomyolyse#haeufigkeit

https://www.msdmanuals.com/de/heim/nieren-und-harnwegserkrankungen/niereninsuffizienz/rhabdomyolyse#Behandlung_v47623199_de

https://flexikon.doccheck.com/de/Rhabdomyolyse

https://www.uptodate.com/contents/de/rhabdomyolysis-the-basics/print