Vegane Eiweißquellen – 10 proteinreiche Lebensmittel
Wenn von einer eiweißreichen Ernährung die Rede ist, bringen viele Menschen Produkte wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte damit in Verbindung. Vegetarische oder sogar vegane Ernährung hingegen wird eher mit Mangelerscheinungen assoziiert. Der Ernährungstrend geht aber immer mehr in die Richtung Vegetarismus und Veganismus und auch Leistungssportler überzeugen mit ihrer Leistung trotz veganer Ernährung.
Daher lohnt es sich, einen genaueren Blick auf die veganen Eiweißquellen zu werfen. Wir haben 10 vegane Lebensmittel unter die Lupe genommen, die richtige Proteinbomben sind, Ballaststoffe liefern und zusätzlich reich an Mineralstoffen und Vitaminen sind. Deswegen ist ein veganer Lifestyle alles andere als Proteinarm und trägt durchaus positiv zu einem gesunden und sportlichen Lebensstil bei.
Vegane Eiweißquellen: Was gibt es zu beachten?
Wie bei den tierischen Eiweißquellen gibt es auch bei den veganen Eiweißquellen Unterschiede. Während Obst und Gemüse einen weniger eiweißreich sind, haben Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreide einen höheren Proteingehalt. Kichererbsen, Linsen und Co sind richtige Proteinbomben, genauso wie Soja-Eiweiß. Sie weisen ein vollständiges Aminosäurenprofil aus und decken deinen Eiweißbedarf über den Tag optimal. Bei veganen Eiweißquellen gibt es jedoch ein paar Dinge zu beachten.
Wie hoch ist mein Proteinbedarf
Bevor du deinen Ernährungsplan zusammenstellst, musst du deinen täglichen Proteinbedarf bestimmen. Laut der Weltgesundheitsorganisation und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung liegt der Eiweißbedarf eines Erwachsenen bei 0,8 g pro Kilogramm Körpergewicht. Aus unserer Sicht ist das viel zu wenig, vor allem bei Sport oder starker körperlicher Aktivität.
Wer sportlich aktiv ist, Kraftsport betreibt und Muskeln aufbauen möchte, dem empfehlen wir 1,5 g-2 g pro Kilogramm Körpergewicht. Keine Sorge, Eiweiß kannst du nicht überdosieren, denn der Körper scheidet das, was er nicht mehr benötigt, über die Leber und Nieren wieder aus.
Vegane Proteinquellen vs. Tierische Proteinquellen
Vegane Eiweißquellen haben den Ruf, nicht so reichhaltig zu sein wie tierische Proteinquellen. Diese Unterstellung ist so nicht ganz richtig, denn auch mit pflanzlichen Proteinquellen kommst du deinem Ziel des Muskelaufbaus ein wenig näher. Was jedoch stimmt ist, dass tierische Proteinquellen alle essenziellen Aminosäuren enthalten, was bei veganen Eiweißquellen nicht der Fall ist.
Um ein volles Aminosäurenprofil zu dir zu nehmen, gibt es einen ganz einfachen Trick: Kombiniere mehrere pflanzliche Eiweißquellen und du bist bestens versorgt. Vegane Sportler kommen mit dieser Lösung nahe an das Aminosäurenprofil von tierischen Eiweißquellen heran.
Warum vegane Eiweißquellen kombinieren?
Proteine werden aus Aminosäuren gebildet. Essenzielle Aminosäuren kann der Körper nicht selbst herstellen und muss über die Nahrung aufgenommen werden. Daher ist es wichtig, dass bei einer veganen Ernährung die Eiweißquellen kombiniert werden, da sie meistens von einer Aminosäure besonders viel enthalten. Die Kombination von mehreren Aminosäuren bildet dann komplementäre Proteine, die deinen Körper mit ausreichend Eiweiß versorgen.
Diese Lebensmittel eignen sich hervorragend zur Kombination:
- Hülsenfrüchte: Erbsen, Bohnen, Linsen, Soja und Erdnüsse sind arm an schwefelhaltigen Aminosäuren wie Cystein und Methionin und reich an Lysin und Isoleucin.
- Nüsse und Samen sind arm an Threonin, Tryptophan, Lysin und schwefelhaltigen Aminosäuren und dafür reich an Arginin und sauren Aminosäuren wie Asparaginsäure und Glutaminsäure.
- Gemüse und Früchte haben insgesamt nur einen geringeren Eiweißgehalt, sie enthalten allerdings einen Anteil an der Aminosäure Lysin, die den niedrigen Gehalt bei Nüssen und Samen ausgleicht. Diese Kombination eignet sich daher besonders gut.
Eine vorteilhafte Kombination von veganen Eiweißquellen wäre daher Getreide und Hülsenfrüchte. Somit wird dem Körper ausreichend schwefelhaltige Aminosäuren, Methionin und Lysin zugeführt. Aus diesen Bausteinen kann der Körper wunderbar den Makronährstoff Protein bauen. Der Schlüssel ist hier eine ausgewogene Ernährung und viele Lebensmittel miteinander zu kombinieren, um optimal für Sport und Muskelaufbau aufgestellt zu sein.
10 vegane Eiweißquellen
Im Folgenden haben wir dir 10 vegane Eiweißquellen zusammengetragen und ein wenig genauer unter die Lupe genommen. Diese Auswahl darf auf keinen Fall in deinem Ernährungsplan fehlen, wenn du auf eine ausreichende Proteinzufuhr achtest.
- Seitan
Mit bis zu 28 g Eiweiß pro 100 ist er an der Spitze der veganen Eiweißquellen. Seitan ist ein Fleischersatz aus Weizeneiweiß und ist vielseitig im Salat, gebraten oder als Geschnetzeltes einzusetzen.
- Nüsse & Kerne
Mit bis zu 22 g Eiweiß pro 100 g eine echte Proteinbombe. Sie sind ideal als Snack zwischendurch oder als Topping im Salat oder Porridge. Doch Achtung: Nüsse enthalten einen hohen Anteil an Fetten und sind deshalb sparsam einzusetzen. Eine Handvoll reicht schon aus.
- Tofu
Mit bis zu 18 g Eiweiß pro 100 g ist sehr beliebt in verschiedenen Gerichten. Er ist in Bowls oder auch gebraten wieder zu finden und gibt es in allen möglichen Variationen.
- Tempeh
Mit bis zu 20 g Eiweiß pro 100 g ist er ähnlich wie Tofu aufgestellt und besteht aus Sojabohnen. Tempeh kannst du braten und super im Curry oder auf Salaten essen.
- Haferflocken
Mit bis zu 13 g Eiweiß pro 100 g eine geeignete Eiweißquelle für dein Frühstück. Dadurch, dass sie sehr viele Ballaststoffe enthalten, halten sie auch lange satt und quellen im Magen auf. Sie eignen sich wunderbar für ein Porridge.
- Linsen
Mit bis zu 12 g Eiweiß pro 100 g sind Linsen Hülsenfrüchte, die in Suppen, Salaten oder Eintöpfen zu finden sind. Sie enthalten viele Mineralstoffe und Ballaststoffe und bilden eine sehr gesunde vegane Eiweißquelle.
- Bohnen
Mit bis zu 9 g Eiweiß pro 100 g sind sie als Beilage zu Gerichten sehr beliebt. Kidneybohnen sind ein wenig reicher an Proteinen als ihre grünen Verwandten.
- Kichererbsen
Bis zu 9 g Eiweiß pro 100 g haben Kichererbsen einen sehr hohen Anteil an essenziellen Aminosäuren und sind sehr beliebt im Salat oder auch als Hummus.
- Quinoa
Mit bis zu 4,4 g Eiweiß pro 100 g nennt sich die vegane Eiweißquelle ein Pseudogetreide und ist als Beilage einsetzbar. Quinoa kann aber auch in Salat oder zu Bratlingen verarbeitet werden.
- Brokkoli
Mit bis zu 3 g Eiweiß pro 100 g ist er bei den Gemüsesorten der Spitzenreiter. Falls du dich gewundert hast, warum die Bodybuilder meistens zu Brokkoli greifen, hier hast du deine Antwort. Zusätzlich ist er noch reich an Vitamin C und K.
Fazit
Vegane Proteinquellen sind mindestens genauso gut wie tierische Proteinquellen und liefern deinem Körper noch zusätzlich eine Menge an Ballaststoffen. Grundsätzlich stimmt es nicht, dass eine vegane Ernährung einen Mangel an Protein verursacht. Ganz im Gegenteil.
Wichtig ist, dass du deinen Proteinbedarf und die veganen Eiweißquellen kennst, um deinen Körper entsprechend zu versorgen. Wenn du Schwierigkeiten hast deinen Eiweißbedarf über die Ernährung zu decken, kannst du dir veganes Proteinpulver zur Hilfe nehmen. Dieses schmeckt genauso lecker wie normales Whey.
Viel Spaß beim Ausprobieren!